Am WZGE kamen 20 Studierende ins Gespräch mit Forscher- sowie Expert*innen aus Unternehmen und NGOs
In seiner Einführung schlug Dr. Martin von Broock den Bogen vom Anliegen des WZGE zum aktuellen Thema „digitale Unternehmensverantwortung“ (bzw. Corporate Digital Responsibility), zu dem das WZGE in verschiedenen Projekten arbeitet. Impulse aus der Praxis steuerte in einer weiteren Session Lennart Wetzel von Microsoft bei, der den Digitalkonzern in verschiedenen Initiativen vertritt. Um Instrumente unternehmerischer Verantwortung im digitalen Zeitalter ging es auch im Vortrag von Prof. Philipp Schreck. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden mit Dr. Philipp Beltz-Kennecke, Führungskraft eines internationalen Fahrzeugherstellers, zu den Führungsherausforderungen in Zeiten permanenten Wandels. Prof. Andreas Suchanek stellte den am WZGE entwickelten ethischen Kompass für gute Führung in den Mittelpunkt seiner Einführung in die Führungsethik und zeigte am Fall „Enron“ die praktischen Implikationen wirtschafts- und unternehmensethischer Konzepte auf. Prof. Ingo Pies hob in seiner Einführung in die Ordonomik auf die Notwendigkeit stabiler Institutionen und die Risiken moralischer Fehlschlüsse ab. An den Vortrag schloss sich eine Fallstudie zur Kooperation zwischen EDEKA und WWF an. Eingeleitet durch Stipendiat*innen des Kollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ arbeiteten sich die TeilnehmerInnen intensiv in den Fall ein. Im anschließenden Kamingespräch mit Dr. Marina Beermann von WWF konnten die Ergebnisse dann im Praxischeck überprüft werden. Friederike Fröhlich vom WZGE moderierte eine interaktive Diskussion zum Thema „Die Macht der Algorithmen“ und motivierte mit verschiedenen Fallbeispielen die Teilnehmer*innen zur Reflexion der ethischen Ambivalenz digitaler Innovationen. Begleitet wurden die inhaltlichen Diskussionen durch die Vorstellung des am WZGE angesiedelten Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ durch PD Dr. Lisa Schmalzried sowie der studentischen Initiative sneep durch dessen Vorstandsmitglied Christian Kroll in Zusammenarbeit mit Teilnehmerinnen der Herbstakademie.
Das vielfältige Programm mit einer Mischung aus Theorie und Praxis kam bei den Teilnehmer*innen gut an, wie zahlreiche positive Rückmeldungen zum Format und den einzelnen Beiträgen in der Auswertung belegen. Neben der inhaltlichen Qualität wurde dabei insbesondere auch die besondere Atmosphäre des Veranstaltungsortes und die umsichtige Organisation durch Henrike Heierberg hervorgehoben.
Mit der Wittenberger Herbstakademie führt das WZGE die traditionsreiche „DNWE Herbstakademie“ weiter, die über 20 Jahre herausragende Studierende zum Thema Wirtschafts- und Unternehmensethik zusammengebracht hat. Finanziert wird die Akademie von der Heinz und Heide Dürr Stiftung. Die wissenschaftliche Leitung obliegt Prof. Philipp Schreck.