Doktorand*innen des Kollegs entwickeln im Dialog mit betterplace lab Ideen für einen „Ethik-Check“.
Mehr denn je erfordert die Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme eine aktive Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, dem öffentlichen Sektor und privaten Unternehmen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass diese Partnerschaften die Legitimität und den Ruf zivilgesellschaftlicher Organisationen untergraben, falls das Verhalten der Kooperationspartner von der Öffentlichkeit mit Misstrauen beäugt wird. Mit dieser Herausforderung sieht sich auch betterplace lab konfrontiert. Betterplace lab ist eine deutsche Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich für eine Digitalisierung zum Wohle der Menschheit einsetzt. Gemeinsam mit betterplace lab untersuchte ein Team von Doktorand*innen des Kollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ im Zuge eines Praxisprojekts, unter welchen Voraussetzungen betterplace lab mit ethisch ambivalenten Partnern zusammenarbeiten sollte. Dabei geht es vor allem um solche Unternehmen, die potentiell zwar einen großen Einfluss auf die Gesellschaft entfalten können, in ihrem Vorgehen jedoch umstritten – und mithin ethisch ambivalent – sind. Ausgehend von den betterplace-Werten sowie ergänzenden Informationen aus verschiedenen Gesprächen entwarfen die Doktorand*innen ein Modell, mit dem betterplace lab ihre zukünftigen Partner, potentielle Projekte sowie die Standards und Prinzipien der Zusammenarbeit bewerten kann. Diese Tools sollen betterplace lab künftig dabei unterstützen, Kooperationen mit Unternehmen so zu gestalten, dass sie im Einklang mit den eigenen Zielen und Werten stehen. Zugleich lassen sich darüber die Entscheidungen auch gegenüber Dritten besser begründen.