29 internationale Doktorand*innen und PostDocs tauschen sich vom 13. bis zum 15. November in der Lutherstadt über ihre Forschung aus.
Die Idee zur ersten „Wittenberg Interdisciplinary Business Ethics Conference“ (WIBEC) war aus der Mitte des Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ hervorgegangen: Warum nicht ein eigene Plattform organisieren, um sich interdisziplinär und international zu Themen der Wirtschafts-, Unternehmens- und Führungsethik auszutauschen? Der Ausschreibung waren Teilnehmer*innen unterschiedlichster Disziplinen gefolgt; etwa aus der Philosophie, der Soziologie, der BWL, der VWL, der Psychologie, der Rechtwissenschaften und der Theologie. In drei parallelen Sektionen wurden sowohl konzeptionelle und normative Beiträge als auch quantitative und qualitative Studien vorgestellt.
Die Konferenz begann am Mittwochnachmittag mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Philipp Schreck, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ehe Maxim Egorov vom Lehrstuhl für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement der technischen Universität München eine Keynote zum Thema „Ethical uand unethical leadership: so far, so good – where are we heading next“ hielt. Er stellte den Stand der psychologischen Forschung zum Thema ethische Führung vor und skizzierte künftige Forschungsfelder. Die zweite Keynote stammte von Dr. Ruth Yeoman, Fellow am Kellogg College der Universität Oxford. Sie referierte am Donnerstagnachmittag über „Meaningful Work: theory and practice“ und fragte, wodurch sich sinnvolle Arbeit und Organisationen auszeichnen. Die Konferenz beschloss Prof. Dr. Bolko von Oetinger, Honorarprofessor an der WHU – Otto Beisheim School of Management und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der BMW Stiftung, mit seinem Vortrag zum Thema „Sustainability – strategy for whom?“. Er zeigte auf, mit welchen unterschiedlichen Herausforderungen sich Unternehmen und deren Entscheidungsträger*innen konfrontiert sind und skizzierte unterschiedliche Möglichkeiten hiermit umzugehen.
Am Donnerstagabend fand eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Responsibility in Digital Transformation“ unter Leitung von Dr. Martin von Broock, Vorsitzender des WZGE, statt. Christoph Böhm von SAP, Jakob Häußermann von Fraunhofer IAO und Julia Scherer von der Bertelsmann Stiftung diskutierten u.a. darüber, was Corporative Digital Responsibility von Corporative Social Responsibility unterscheidet, welche moralischen Herausforderungen sich im Bereich der Digitalisierung stellen, welche neuen Wertekonflikte entstehen und inwieweit Unternehmen zur digitalen Aufklärung in der Gesellschaft beitragen können und wollen.
Die Konferenz wurde vom Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik in Kooperation mit dem Friede Springer Lehrstuhl für Unternehmensethik und Controlling (bema) organisiert. Das Organisationsteam bildeten Rebecca Ruehle und Gonzalo Conti, Doktorand*innen des Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“, und PD Dr. Lisa Schmalzried, akademische Leiterin des Kollegs. Die Konferenz wurde durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung und der Stiftung Leucorea finanziell unterstützt. Sie ist Teil der von der Karl Schlecht Stiftung finanzierten Dialogplattform des Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“.