Am 14. Oktober 2022 fand die Graduierungs- und Inaugurationsfeier des Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ am Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik (WZGE) statt.
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Verabschiedung der Absolvent*innen des Kollegs und die Begrüßung der neuen Doktorand*innen der mittlerweile 9. Kohorte.
So erhielten Dr. Moritz Appels, Hannah Schragmann und Dr. Felix Wittke aus dem 6. Jahrgang ihre Urkunden. Alle drei werden sich in Zukunft beruflich mit der Frage der Ethik in der Wirtschaft beschäftigen: Moritz Appels als Assistant Professor an der Erasmus Universität Rotterdam; Felix Wittke als CLO des Avantgardist Institut GmbH, einem Startup, das er u.a. gemeinsam mit der Alumna Lili Jassemi (5. Kohorte) gegründet hat, und Hannah Schragmann als Chief Sustainability Officer bei Grow My Tree, einem StartUp, welches sie gemeinsam mit Dijana Galijasevic (5. Kohorte) und weiteren Mitstreiter*innen aufgebaut hat.
Fünf neue Mitglieder wurden im Kolleg willkommen geheißen: Vittorio Cerulli und Manon Filler werden beide von Prof. Markus Beckmann (Universität Erlangen-Nürnberg) betreut und arbeiten im Bereich der Unternehmensethik zu den Themen Nachhaltigkeit und Purpose. Simon Merz wird unter Leitung von Prof. Philipp Schreck (MLU Halle-Wittenberg) über gerechte und vertrauenswürdige Führung im AI Bereich forschen und Georg Röder, dessen Doktorvater Prof. Andreas Suchanek (HHL - Handelshochschule Leipzig) ist, über konsumbezogene Selbstbegrenzung. Christin Philipp wird von Prof. Ingo Pies (MLU Halle-Wittenberg) betreut und verantwortliches Konsumentenverhalten steht im Fokus ihres Promotionsvorhabens. Mit der Aufnahme des 9. Jahrgangs forschen aktuell 13 Doktorand*innen aus 6 Nationen im Kolleg, das seit 2014 großzügig von der Karl Schlecht Stiftung gefördert wird.
Die Graduierungs- und Inaugurationsfeier war eingebettet in eine Veranstaltung der Dialogplattform des Kollegs. Diese Veranstaltung stand unter dem Motto „Gute Aussichten trotz globaler Krisen(?)“. In den letzten Jahren und Monaten überschlagen sich die schlechten, teils dramatischen Nachrichten: Corona-Pandemie, Krieg in Europa, steigende Inflation, wachsende gesellschaftliche Spaltungen und spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Keine guten Aussichten! Krisenzeiten sind jedoch auch Umbruchszeiten und ein Umbruch kann ein Aufbruch zu etwas Neuem sein. Und so stellt sich die Frage, ob die unterschiedlichen Krisen die Möglichkeit bieten, positive Veränderungen anzustoßen oder zu beschleunigen.
Nach der Eröffnung durch den WZGE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin von Broock und einem Grußwort von Bürgermeister André Seidig referierte Dr. Andreas Lenz MdB (CSU), als ehemaliger Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für Nachhaltige Entwicklung zum Themenkomplex „Krise, Nachhaltigkeit und Energie“. Anschließend gab Dr. Heide Richter-Airijoki, MdL (SPD) unter dem Titel „Krise, Gesundheit und Globalisierung“ Einblicke in ihre Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitssektor.
Dass eine Krise auch neue Energien freisetzen, Engagement und Führung wecken kann, zeigte der Film „Kollektive Führung und Leidenschaft“. In dem Film porträtieren Doktorand*innen des Kollegs den Leipziger Verein „Humanitäre Hilfe Ukraine e.V.“, der unmittelbar nach dem 24. Februar 2022 gegründet wurde. Der Film war der diesjährige Beitrag des WZGE für den Ideenaufruf „Führung+Leidenschaft“ der Karl Schlecht Stiftung.