Führungsethik für Chemie Doktorand*innen

Dreitägiger Online Workshop am WZGE in Kooperation mit dem Fonds der Chemischen Industrie

 

In fast allen Karriereoptionen erwarten Promovierende der Chemie Führungsaufgaben. Doch was macht gute Führung aus? Was kann eine „Ethik der Führung“ dazu beitragen? Ist als Führungskraft die gute Absicht entscheidend oder das Ergebnis? Wie lassen sich Aspekte der Gleichheit, Leistung und Bedürftigkeit bei Verteilungsfragen angemessen berücksichtigen? Und wie können einzelne Führungskräfte kollektive Lösungen mitgestalten?

Mit diesen Fragen haben sich Promovierende der Chemie in einem dreitägigen Workshop vom 18.-20. Februar auseinandergesetzt. Die Teilnehmenden kamen von Universitäten aus ganz Deutschland und ein Großteil von ihnen wird vom Fond der Chemischen Industrie gefördert. Anliegen des Workshops war es, die ethische Aufmerksamkeit, Urteilsfähigkeit und Umsetzungsfähigkeit zu schärfen, um die Teilnehmenden so auf komplexe Führungsaufgaben in der Zukunft vorzubereiten.

Dazu haben wir die Dimensionen der Führung und ihre ethische Relevanz beleuchtet, haben Rechte und Pflichten von Führenden herausgearbeitet, sind auf die Bedeutung der Interessen verschiedener Stakeholder*innen eingegangen und haben uns Möglichkeiten angeschaut, wie man bei der Verteilung von Ressourcen verschiedenen Ansprüchen gerecht werden kann. Neben theoretischen Inhalten zur Führungsethik und Instrumenten des ethischen Argumentierens waren hierfür die Integration eigener Führungserfahrungen, die Arbeit an Fallbeispielen und die spielerische Simulation von Führungsszenarien zentral.

Unser Fazit: Die frühzeitige Auseinandersetzung mit führungsethischen Fragestellungen in der Hochschullehre ist nicht nur relevant, sondern stößt auch bei den Teilnehmenden auf großen Anklang! Das haben das Teilnehmerfeedback und die lebhaften Diskussionen deutlich gezeigt.

Der Workshop ist Teil des Forschungsprojekts „Führung als Ethik in den Wissenschaften“, in dem das WZGE seit drei Jahren in Kooperation mit den Universitäten Tübingen, Jena und Mainz forscht. Ziel ist die langfristige Verstetigung von Führungsethik in der Hochschullehre. Gefördert wird das Projekt von der Carl Zeiss Stiftung.